An der Berufsmaturitätsschule Zürich machte ein Team der Fachgruppe Geschichte und Politik auf verschiedene Weise auf dieses denkwürdige Jubiläum und den steinigen Weg zum Frauenstimmrecht in der Schweiz aufmerksam. So hängten wir 20 historische Wahlplakate, die für und gegen das Frauenstimmrecht werben, in den Korridoren der Schule auf. Diese riefen bei vielen Lernenden Kopfschütteln hervor. Eine junge Frau meinte: «Das ist ja echt schlimm, wie Frauen, die Politik machen wollten, früher dargestellt wurden!» Im Schaukasten im 2. OG können Portraits von unseren Bundesrätinnen bewundert werden. Diverse Accessoires wie die Sonnenbrosche von Ruth Dreifuss, die Trillerpfeife von Emilie Lieberherr und Buttons des Frauenstreiks von 2019 machen auf Frauenanliegen sowie den langen Kampf der Frauen um Gleichstellung aufmerksam.
Als es die Covidkrise endlich wieder erlaubte, fanden im Herbst 2021 verschiedene Veranstaltungen im Schulhaus statt. Eröffnet wurden diese von Helena Trachsel von der Fachstelle für Gleichstellung des Kantons Zürich. In ihrem Referat beleuchtete sie das Thema mit eindrücklichen Zahlen zu Bereichen wie Bildung, Berufswahl, Löhne oder rechtliche Gleichstellung.
Höhepunkt des Jubiläumsjahrs war aber zweifellos der Besuch von Regierungspräsidentin Jacqueline Fehr am 3. Dezember. Sie hielt ein Referat mit dem Titel «Frauen gehören ins Haus – ins Gemeindehaus, ins Rathaus, ins Bundeshaus!» und beantwortete anschliessend Fragen von unseren Lernenden.
Sehr beeindruckend für alle war das anschliessende Frauenpodium, wo vier Frauen verschiedenen Alters über ihre Erfahrungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft diskutierten. Auch wenn sich in den letzten 50 Jahren vieles zum Positiven verändert hat, eine echte Gleichstellung ist aktuell noch nicht erreicht. Da waren sich alle einig.