Für die einen führte die Anreise mit dem Auto über Basel, das Elsass, das Burgund und das Zentralmassiv, für andere per Flugzeug von Basel nach Bordeaux und mit dem Mietauto nach Molières. Wiederum andere machten den ganzen Weg mit dem Zug. Am Samstag gegen zwei Uhr waren dann alle anwesend und so konnten wir uns daranmachen, die Zimmer zu beziehen und die Ämtchen zu verteilen.
Am darauffolgenden Tag hiess es erst einmal Proviant einkaufen, was wir grösstenteils auf einem Wochenmarkt in einem benachbarten Städtchen taten. Wochenmärkte finden in der näheren Umgebung jeden Tag statt, man muss nur wissen, an welchem Wochentag man in welches Städtchen oder Dorf gehen muss. Der zweite Teil des Tages galt der Erkundung der Unterkunft und deren näheren Umgebung. Er stand im Zeichen der Prähistorik, denn es gibt kaum eine andere Gegend auf unserem Planeten, in der die Zeugnisse aus jener Epoche so zahlreich zu finden sind. Nach einem Besuch im «Musée de la Préhistoire» in Les Eyzies – einem architektonisch gesehen sehr gelungenen Museum, das nach Steinzeit-Manier teilweise in den Fels hinein gebaut wurde und unzählige authentische Exponate beherbergt – ging es weiter nach Montignac, wo wir die weltberühmten Höhlen von Lascaux besichtigten.
Am dritten Tag machten wir einen Zeitsprung: Hatten wir uns am Tag zuvor noch in der Steinzeit befunden, machten wir uns nun auf ins tiefste Mittelalter. Neben wunderschönen Burgen und Schlössern wartet das Périgord mit unzähligen, erstaunlich gut erhaltenen und zum Glück nicht zu Tode renovierten «Bastides» auf. Zur Zeit des Hundertjährigen Krieges waren dies befestigte Städtchen, die alle mehr oder weniger einem festen Bauplan folgten und sowohl von den Franzosen als auch von den Engländern erbaut worden waren. So unternahmen wir eine Tour durch die Bastiden von Molières, Beaumont, Monpazier und Belvès. Die Mitte dieser Bastiden ziert immer ein grosser Marktplatz, der – wenn nicht gerade der Wochenmarkt stattfindet – zum Kaffeetrinken einlädt.
Auch den vierten Tag widmeten wir dem Mittelalter. Diesmal führte uns unsere Tour dem Fluss der Dordogne entlang. Gesäumt wird dieser Fluss von ockerfarbenen Felsen, an die malerische Dörfer gebaut sind – häufig mit einer Burg, welche die ganze Szenerie dominiert.
Am fünften Tag stand die Stadt Sarlat auf dem Programm. Mit der Besichtigung dieser Stadt taten wir nochmals einen Zeitsprung nach vorne. Sarlat-la-Canéda liegt in einer von bewaldeten Hügeln umgebenen Senke des Perigord noir. Die Stadt ist das touristische Zentrum der Region und beeindruckt die Besucherinnen und Besucher mit ihrem mittelalterlichen Stadtbild, das auf das 13. bis 16. Jahrhundert zurückgeht und den Eindruck einer Beamten- und Handelsstadt des Ancien Régime vermittelt. Da die Stadt zur Zeit des Hundertjährigen Krieges teilweise zerstört wurde, findet man hier, im Gegensatz zu den meisten mittelalterlichen Dörfern der Gegend, viele im Stil der beginnenden Renaissance erbaute Häuser. Natürlich konnten gewisse Personen der Versuchung nicht widerstehen, eine Münze in den Wunschbrunnen von Sarlat – die «Fontaine Sainte Marie» – zu werfen.
Am Freitag war Ausschlafen, Selbststudium und Aufräumen, Putzen, Packen angesagt und am Samstag hiess es dann zurück in die Schweiz. Für die Heimreise wählten wir nicht mehr die Route über Basel, sondern jene über das Burgund und den französischen Jura, wo wir dann ein letztes Mal die weiten Ebenen Frankreichs zu unseren Füssen hatten.