Während einigen Tagen im Juni 2016 hatte der Alltag in den friedlichen Hügeln, den fast schon alpinen Bergketten oberhalb von Lignerolle, ein anderes Gesicht. Gegen 100 Schülerinnen und Schüler der Ausrichtung Gestaltung und Kunst setzten sich anlässlich ihrer Projektwoche gestalterisch mit dem Thema «Körper im Raum» auseinander.
Begleitet von ihren Lehrerinnen und Lehrern aus dem gestalterischen Bereich (aus dem Fach Gestaltung, Kunst, Kultur und aus dem Fach Information und Kommunikation) bot die Woche die sehr willkommene Möglichkeit, sich vertieft mit gestalterischen Fragen zu beschäftigen, gestalterische Prozesse im besten Sinn des Ausdrucks zu durchlaufen, zu reflektieren und zu dokumentieren.
In kleineren und grösseren Gruppen, vereinzelt auch in individueller Arbeit, entstanden unterschiedlichste Interpretationen unseres Themas «Körper im Raum»: Während hier in raumgreifenden Installationen auf die Begebenheiten vor Ort reagiert wurde, fokussierte man sich dort auf die Vorbereitung einer Performance, die dann am letzten Abend vorgeführt wurde.
In einem Raum unseres Lagerhauses, einem altehrwürdigen ehemaligen Hotel, befasste sich eine Gruppe spielerisch mit der Wahrnehmung. Durch gestalterische Eingriffe verzauberte sich der Raum, die Einrichtungsgegenstände verwandelten sich in abstrakte Körper. Kulissenhaft, wie er sich so zeigte, wurde der Raum auch Szenerie für einen Experimentalfilm zum Thema «Körper im Raum». Spontage Aktionen wie auch von langer Hand Geplantes war möglich.
Die Einschränkung punkto Material forderte heraus, eigenständige, innovative Lösungen für die gestalterischen Ambitionen zu finden. Nur mit Papier in verschiedenen Formen und Qualitäten sowie mit Schnur, Klebstoff und gefundenen Naturmaterialien zum Ziel zu kommen, öffnete Horizonte; mit diesen wenigen Materialien ein Maximum an gestalterischer Präsenz zu erreichen, ist immer wieder ein Anspruch.
Per se interdisziplinär bietet das Format «Projektwoche», so wie es von uns Lehrerinnen und Lehrern aus dem gestalterischen Bereich verstanden wird, verschiedenste Berührungspunkte im Sinne der Interdisziplinarität: Das ganzheitliche gestalterische Schaffen am Projekt führte zur Reflexion, löste Diskussion und Interaktion aus, leitete schliesslich über zu Dokumentation in Text und Bild mit digitalen Mitteln.
Neben all den gestalterischen Erfahrungen, die während der Woche gemacht werden konnten, bot sich in Lignerolle auch immer wieder Gelegenheit, sich in einer Fremdsprache auszudrücken; sich französisch mit unseren Gastgeberinnen und Gastgebern, den Leuten in der Umgebung, dann und wann sogar untereinander zu unterhalten, war Würze, Parfüm, Farbakzent der Woche!
Die Projektwoche wird in Erinnerung bleiben, einmalige Erlebnisse sind unvergesslich.