Zahlreiche Wandsprüche im Schulhaus an der Lagerstrasse sollten die Schülerschaft für die anstehenden Wahlen sensibilisieren und regten zu Diskussionen an. So erhielt man beim Eingang des Schulhauses einen Überblick über Zahlen und Fakten der Wahlen 2015. Zum Beispiel dass nur 30% der 18–24-Jährigen an die Urne gegangen sind oder dass im Ständerat das Durchschnittsalter 56 Jahre betragen hat und nur 13% der Ständeräte weiblich waren. Über der PET-Sammelstelle wurde an die «Klimawahl» erinnert und beim Kopierapparat wurde propagiert, dass «Wählen auch mitgestalten» heisst. Im Damen-WC wurde auf die mangelnde Geschlechterparität im Nationalrat hingewiesen und die Benutzerinnen aufgefordert, dies zu ändern.
An insgesamt sieben Podien hatten die Lernenden die Gelegenheit, angeregte Diskussionen mitzuverfolgen, kritische Fragen zu stellen und den Jungpolitiker/innen beim Wahlkampf über die Schulter zu schauen. Die Podiumsteilnehmenden diskutierten unter anderem Fragen zur Klimapolitik, zu E-Voting und Digitalisierung, zur Beziehung Schweiz – EU, zu Themen der Gleichstellung und mussten eine Stellungnahme zur Förderung der Frauen in ihren Parteien abgeben.
Interessiert und kritisch waren die Fragen der Lernenden, sie forderten die Jungpolitiker/innen oft ganz schön heraus. Konkrete Lösungsvorschläge wurden vor allem in der Umwelt- und Klimapolitik verlangt. Das Ziel, die Lernenden in ihrem politischen Meinungsbildungsprozess zu unterstützen und sie zur Teilnahme an den Wahlen zu motivieren, wurde erreicht. Und dass Politik spannend und kurzweilig sein kann, hat auch die rege Teilnahme von rund 600 Lernenden an den Podien bestätigt. Eine BM 1-Lernende meinte: «Beim Sessionsbesuch im Bundeshaus bin ich fast eingeschlafen, aber die Wahlpodien an der Schule waren sehr unterhaltsam und man konnte gut folgen.»